Bewusst-Sein

Wie die „alles gut“ Mentalität euer Erlebnis gefährdet

Anfangs war ich der Meinung, dass ich mir das Ganze nur einbilde und es sich bestimmt nur um eine Hand voll begrenzt selbst reflektierter Damen, Herren oder Diverse/r handelt. Inzwischen musste ich aber schockiert feststellen, dass die „alles gut“ Menschen Stand heute wohl einen nicht mehr zu vernachlässigenden Anteil unserer Gesellschaft ausmachen.

Chris, #vogelfree Jünger der ersten Stunde, bloggt für euch in der Kategorie „#vogelfree Lifestyle – wie wir ticken, und warum!“ zum Ursprung der Bewegung, den Menschen hinter dem Vogelspirit und ihre Gedanken zum Erleben des Lebens als Abenteuer

Sicherlich hattet auch ihr schon Kontakt mit (häufig unbewussten) Anhängern dieser 2019er Trend Bewegung. Oder ertappt ihr euch sogar gerade selbst dabei, dass ihr auf ehrlich gemeinte Nachfragen nach eurem Befinden mit „alles gut“ antwortet, obwohl ihr von diesem wohl unmenschlichen Zustand offensichtliche Meilen entfernt seid? Falls nicht, solltet ihr bei dieser Gelegenheit auch direkt noch kritisch hinterfragen, ob ihr euch der verbündeten „alles gut“- Gang angeschlossen habt, die mit dem gleichen Wortlaut ihre Gespräche sinnfrei fragend eröffnen.

Und, alles gut?

Ganz im Ernst, Eier auf den Tisch, wann in eurem Leben war jemals ALLES gut? Und ganz abgesehen davon, muss es das sein? Nicht zu selten ist es spannenderweise der Fall, dass chronische „Allesgutler“ gerade diejenigen sind, bei denen ganz und gar nichts gut war, ist und sein wird. Geschweige denn, dass sie darüber in der Öffentlichkeit sprechen und sich diese vermeintliche Schwäche eingestehen würden. Und da, ganz genau da, beginnt aus meiner Sicht der Quatsch. Wer hat eigentlich festgelegt, dass es uncool oder gar schlecht ist, wenn gerade mal nicht alles so rund läuft wie es das Mainstream Handbuch der Gesellschaft vorgibt? Projiziert diese verquere Kommunikation doch ganz einfach mal auf eure gemeinsame Unternehmung, beispielsweise ein #vogelfree Erlebnis und die Atmosphäre der Reisegruppe. Wem bringt es einen Mehrwert, wenn auf die Frage nach dem Gemütszustand, der Motivation oder Interessen nur aus Feigheit und Angst vor Diskussion mit „alles gut“ geantwortet wird, obwohl tief im Inneren das genaue Gegenteil der Fall ist. Hat der Fragende nur einen Hauch Feingefühl für die Situation und sein Gegenüber, bemerkt er den Bluff und hinterfragt bei allen zukünftigen Wortwechseln die Glaubwürdigkeit seines Gegenübers. Der Antwortende ist unzufrieden mit der Entscheidung und schleppt die Last der Unzufriedenheit auf seiner symbolischen Schulter durch die nächsten Minuten, Stunden,Tage.

Ich hör sie sagen:,, Curse alles ist gut“
ich hör mich selber sagen:,, Alles ist gut“
aber trotzdem ist manchmal alles nur Wut
auf mich selbst für mangelndem Mut
so zu sein wie ich bin – statt sein wie ich kann – das ist nicht genug
Schraub‘ Erwartungen hoch an mich, die ich weiß erreichen zu können
doch der Weg zum Himmel führt meist durch die Hölle
Ich seh mich sterben wie Helden in alten Sagen, alle sagen:,, Der ist weg“
Doch ich bin nur versteckt, innerlich zugedeckt unter Dreck
Wo gehobelt wird da fallen Spähne
Wo die Hoffnung ist, da fallen Tränen
Da wo Erwartung ist fallen große Pläne

Curse – Schöne Wahrheit
Quelle: „Curse – Schöne Wahrheit“ – https://www.youtube.com/watch?v=4wNl1F3Ktg0

Werte „Allesgutler“, hinterfragt eure Wortwahl und bedenkt die Folgen entsprechender Fragen oder Antworten eures scheinbar routinierten Slangs. Es sind genau diese zwei Worte, die gerade die Stimmung von Gruppen in kürzester Zeit aus den Angeln heben und unnötigerweise für eine ungute Atmosphäre sorgen.

Wir sprechen #vogelfree, und ihr?

Alles gut(e)!
Chris

You Might Also Like

No Comments

    Leave a Reply