Bewusst-Sein

Coffee to Nogo

Den Kaffee zum Mitnehmen oder zum Mitnehmen? Ja, zum Mitnehmen bitte!

So oder zumindest ähnlich laufen die klassischen Dialoge der Kaffeebestellung im Jahr 2018. Es mag im ersten Moment übertrieben klingen, aber ich behaupte, dass sich an der „togo“ Philosophie weitaus mehr Unterbewusstes als nur der Kaffee „zum Mitnehmen“ ableiten lässt. Togo ist Genussphilosophie, oder eben auch nicht (mehr). In meinem Hinterstübchen steht Kaffee und dessen Konsum beim besten Willen nicht für hektisches Schlürfen im Stechschritt zu Bus oder Bahn, sondern eher als das genaue Gegenteil. Bewusster Genuss, sitzend, entspannend. Aber selbst abgesehen vom vogelfree Blickwinkel auf das Trinkverhalten des braunen Goldes, produziert der „togo“ Wahnsinn auch Abfall in Dimensionen, denen sich der gehetzte Durchschnittskonsument auch heute häufig nicht im Ansatz bewusst scheint…

Chris, #vogelfree Jünger der ersten Stunde, bloggt für euch in der Kategorie „#vogelfree Lifestyle – wie wir ticken, und warum!“ zum Ursprung der Bewegung, den Menschen hinter dem Vogelspirit und ihre Gedanken zum Erleben des Lebens als Abenteuer

Genießen war gestern, konsumieren ist heute. In meinen unterschwelligen Umfragen im Freundes- und Bekanntenkreis, bei unzähligen Gesprächen in Mitfahrgelegenheiten und dem Stalken von Nachbartischen in Cafés ist mir klar geworden: Wer Kaffee tatsächlich in Ruhe genießt, ist krasser Außenseiter der schnelllebigen Konsumgesellschaft. Meint ihr wirklich „zum Kaffee einladen“ oder „auf einen Kaffee treffen“ kommt von ungefähr? Kaffeegenuss ist mehr als das Heißgetränk an sich. Kaffeegenuss ist zur Ruhe kommen, in entspannter Atmosphäre und mit der nötigen Frei-zeit den Moment genießen. Aber natürlich greift der leistungsgetriebene Mitläufer nach dem effektivsten Mehrwert, dem aufputschenden Charakter. Bestünde die Möglichkeit sich den Kaffee schon vor dem Frühstückstisch direkt in die Vene spritzen zu lassen, um möglichst nicht einmal mehr die Zubereitung übernehmen zu müssen, es gäbe Kunden, und nicht zu wenige. vogelfree Tipp: Versucht euren Kaffeekonsum nicht mehrfach täglich zu routinieren. So vermeidet ihr eine gefühlte Abhängigkeit und den Eindruck, „ohne meinen Kaffee komme ich gar nicht mehr klar“. Streut ab und an bewusste Abstinenz ein und entwickelt so wieder Vorfreude auf den Genuss!

„Zum Mitnehmen“, oder ganz einfach zum „nicht mitdenken“. Die Damen und Herren von Starbucks haben es geschafft, sie und ihr Wohlfühlkonzept „Der dritte Ort“ haben auch mich überzeugt. Wenn ich auch nur den kleinen Schwarzen für kleinstes Geld (mit Gegenwert eines großen Doppelten im Café nebenan…) bestellt habe, war und bin ich großer Fan des Ambientes ihrer Kaffehäuser. Als ich den Laden aber auf die „togo“ Thematik betrachtet und recherchiert habe, ist mir Lust und Laune auf alles vergangen, was ich mit dem netten Mehrjungfrauenlogo verbinde. Der Becher für den entspannten Kaffee zum Mitnehmen ist durch seine Kunststoff Beschichtung häufig nicht recyclebar und landet deshalb im klassischen Restmüll. Jahr für Jahr kommen ca. 4 Milliarden Starbucks Becher in den Umlauf, jährlich werden über 1 Million Bäume (über 8 Tausend pro Minute!) für diese Becher gefällt. Starbucks kündigte laut der Doku „Starbucks ungefiltert“ 2015 an, 100% recyclebare Becher anzubieten und hat sein Versprechen gebrochen…

Quelle: „Starbucks ungefiltert – Hintergründe, Insiderwissen und Geschichte des Imperiums“ – https://www.youtube.com/watch?v=RT5yJgjVlX4

Meine vogelfree Top 3 „togo“ Failes:

  • Supermarkt mit Bäckerei und Näherei im gleichen Gebäude. Mitarbeiter der Näherei holt sich seinen Kaffee im „togo“ Becher beim Bäcker (ca. 15 Meter entfernt) und setzt sich an seinen Arbeitsplatz
  • Mitarbeiter eines Cafés zieht sich seinen eigenen Kaffee im „togo“ Becher und trinkt diesen hinter der Theke, um den Becher danach in den Abfall zu werfen
  • Cafekette in Bahnhofsgebäude mit Sitzmöglichkeiten (!) bietet ausschließlich Kaffee im „togo“ Becher und Plastikbesteck

Aber, wir sind vogelfree, wir wollen euch aufwecken aber auch inspirieren Freunde. Es gibt erfreulicherweise visionäre Menschen auf diesem Planeten, die diesem Wegwerf-Wahnsinn entgegenwirken wollen, z. B. in München: RECUP mit seinem deutschlandweiten Pfandsystem für Coffee-to-go Mehrwegbecher in 18 Städten und Regionen! München, Wasserburg, Berlin, Oldenburg, Ludwigsburg, Rosenheim, Köln, Allgäu, Bodensee, Augsburg, Sylt, Hamburg, Kreis Schwäbisch-Hall, Rostock, Heidelberg, Nürnberg, Greifswald und Wolfsburg sind schon am Start. Ist eure Heimat bzw. euer aktueller Wohnort noch nicht dabei? Dann informiert die verantwortlichen Damen und Herren doch noch heute, nicht morgen.

Der Kaffee als wertgeschätztes Genussmittel ist eine passende Symbolik, die ihr auf euren gesamten Lifestyle übertragen könnt. Genießt das Ding das sich Leben nennt und lebt´s doch einfach.

vogelfree´sche Grüße
Chris

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